Neue Klanginstallation von Marja Ahti & Stefan Schneider in der U-Bahn-Station Heinrich-Heine_Allee

Kunstkommission Düsseldorf und Ralf Brög Studios/Showrooms Ultd präsentieren neue Klang-Kunst im U-Bahnhof Heinrich-Heine-Allee

Ort: SOUNDS_Labor (aka 3 Modellräume)U-Bahnhof Heinrich-Heine-Allee

Umstieg Rheinbahn-Linien/Neue Wehrhahn-Linie

Laufzeit: 25. November – 31. Dezember 2019

 

Pressetext Kunstkommission Düsseldorf von Saskia Zeller

Doppelte Eröffnung für Soundkünstler*innen Marja Ahti und Stefan Schneider

Parallel zur Installation im U-Bahnhof Heinrich-Heine-Allee

Konzert im Salon des Amateurs

Duett mit doppelter Eröffnung: Die von Ralf Brög kuratierte und von der Kunstkommission Düsseldorf finanzierte Veranstaltungsreihe zu Sound und Klängen im U-Bahnhof Heinrich-Heine-Allee schließt mit einer Arbeit von Marja Ahti und Stefan Schneider. Parallel zum Start ihrer Klanginstallation, die noch bis zum Ende des Jahres im U-Bahn-Ausstellungsraum „Labor“ (Umstieg Rheinbahnlinien in neue Wehrhahnlinien) zu hören sein wird, geben die Soundkünstler*innen ein Konzert

am 24. November 2019, um 20 Uhr,

im Salon des Amateurs/Kunsthalle auf dem Grabbeplatz 4, 40213 Düsseldorf.

Dazu laden wir Sie und Ihre Fotografen herzlich ein.

Der Kurator und Künstler Ralf Brög hat den im Jahr 2016 eröffneten U-Bahnhof Heinrich-Heine-Allee sowohl visuell als auch akustisch für wechselnde Klang- und Soundbeiträge gestaltet und ausgestattet. Er lud seitdem verschiedene Musiker*innen und Künstler*innen dazu ein, ihre Klanginstallationen dort zu präsentieren. Der Düsseldorfer Stefan Schneider ist mit der Soundinstallation „Treppe“ bereits dauerhaft vertreten.  In der aktuellen Veranstaltungsreihe bespielen nach Kurt Dahlke, Waltraud Blischke, Leif Inge und Marcus Schmickler nun er und die schwedisch-finnische Künstlerin Marja Ahti die Räume in der U-Bahn mit temporärer Klangkunst. Athi und Schneider greifen im Duett die räumliche Situation der zwillingshaften Treppenaufgänge zu den Umsteigemöglichkeiten in die Wehrhahnlinie auf. Die Fahrgäste hören kurze Fragmente einer Gesamtkomposition in verschiedenen Variationen. Die Bewegung der Töne und ihre dynamischen Verschiebungen sollen als akustische Kommunikation die mannigfachen Fortbewegungen der Passanten reflektieren. 

Zu den Künstler*innen:

Marja Ahti (* 1981) ist eine schwedisch-finnische Musikerin und Komponistin aus Turku, Finnland. Ahti arbeitet mit Feldaufnahmen und anderem akustischen Klangmaterial in Kombination mit Synthesizern und elektronischen Feedbacks.

Stefan Schneider (* 1961) ist ein deutscher Musiker, Komponist und Fotograf aus Düsseldorf. Scheider hat an der Düsseldorfer Kunstakademie studiert und ist Meisterschüler von Bernd Becher. Er ist Gründungsmitglied der Bands Kreidler (1994-99) und To Rococo Rot (1995 – 2014).

 

Link Artikel WZ, 25. November 2019 von Carolin Scholz:

https://www.wz.de/nrw/duesseldorf/klang-installation-haltestelle-heinrich-heine-allee-geht-in-letzte-runde_aid-47419211

Ralf Broeg | Neue Klanginstallation von Marja Ahti & Stefan Schneider in der U-Bahn-Station Heinrich-Heine_Allee

Treppauf, Treppab – Situated Now, Donna Haraway

by MARCUS SCHMICKLER

Kunstkommission Düsseldorf und Ralf Brög Studios präsentieren neue Klang-Kunst im U-Bahnhof Heinrich-Heine-Allee

Auf Sherpards Tonleiter: „Treppauf, Treppab – Situated Now, Donna Haraway“ von Komponist Marcus Schmickler 

Ort: 3SONICS/Auditorium & Theater, U-Bahnhof Heinrich-Heine-Allee

Laufzeit: 19. Juni – 07. Juli 2019

Düsseldorf. Fährt die U-Bahn in den Bahnhof ein oder verschwindet sie gerade im Tunnel? Ist die wahrgenommene Akustik Realität oder Illusion, Projektionsfläche oder Akteur? Willkommen in der Kunst-U-Bahn-Station Heinrich Heine Allee! Vom 19. Juni bis 7. Juli werden Fahrgäste der Rheinbahn an den Aufgängen zur Königsallee und zur Heinrich-Heine-Passage mit Akkorden auf Grundlage der so genannten „Shepard-Tonleiter“ empfangen. „Treppauf, Treppab – Situated Now, Donna Haraway“ heißt die Sound-Installation des Kölner Komponisten und Musikers Marcus Schmickler, welche die Fahrgäste auf geheimnisvolle Weise auf den Rolltreppen und in den Korridoren „Auditorium“ und „Theater“, begleiten wird. Präsentiert wird die Veranstaltung von der Kunstkommission Düsseldorf sowie dem Kurator und Künstler Ralf Brög, der die drei neuen Zugänge des U-Bahnhofes (Auditorium, Labor, Theater) visuell wie medial gestaltet hat und im Sinne eines work in progress mit wechselnde Klang- und Soundbeiträge programmiert. Zur Begehung von „Treppauf, Treppab – Situated Now, Donna Haraway“ möchten wir Sie herzlich einladen.

Nach Kurt Dahlke, Waltraud Blischke und Leif Inge ist Marcus Schmickler der vierte Künstler, der im „Auditorium“ ausstellt. Sowohl er als auch der Kurator der Veranstaltungsreihe, Ralf Brög, und Vertreter der Kunstkommission werden der Presse für Fragen zur Verfügung stehen.

Zum Hintergrund: Bei der “Shepard-Tonleiter”, die auf den Psychologen Roger Shepard zurückgeht, handelt es sich um eine akustische Illusion, bei der ein Ton fortwährend steigt oder fällt, aber niemals ein Limit erreicht. Der Klang ist in permanenter Bewegung, scheint aber trotzdem nirgendwo anzukommen. In der bildenden Kunst ist dieses Konstrukt vergleichbar mit Arbeiten des niederländischen Künstlers M. C. Escher.

Bereits Pioniere der elektronischen Musik wie Jean-Claude Risset, Karlheinz Stockhausen und James Tenney nutzten den bemerkenswerten Effekt der Shepard-Töne, die nach menschlichem Hörempfinden keine Grundtöne erkennen lassen oder Orientierung bei der Tonfolge bieten. Schmickler lässt nun durch seine Installation eine Art akustische Fata Morgana entstehen. Er unterteilt einzelne Shepard-Töne in Akkorde, verdichtet oder dehnt sie, beschleunigt oder verlangsamt ihr Tempo, um sie dann wieder mit anderen elektronischen Partikeln zu verzahnen. Es entstehen hochwertige und komplexe Kompositionen, die trotz ihres logischen Aufbaus, ganz im Sinne des Poststrukturalismus ein Prozess der Wissensaneignung sind, der niemals aufhört. Der Untertitel der Klang-Installation weist deshalb auf Donna Haraways berühmten Essay “Situated Knowledges” hin. Donna Haraway stellte die These auf, dass das Objekt des Wissens als Akteur und Agent zu betrachten sei und nicht als Projektionsfläche. Kernpunkt von „Situated Knowledges“ ist eine grundsätzliche kontextuelle Betrachtungsweise jeglicher Forschungsfragen und Wahrnehmungen.

Zum Künstler: Marcus Schmickler, Jahrgang 1968, lehrt am Institut für Musik und Medien der Robert Schumann Hochschule in Düsseldorf und am Bard College in Annandale-on-Hudson, New York. Er studierte Komposition und Elektronische Musik an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln sowie Musikwissenschaft an der Universität Köln. In seinen Arbeiten erforscht Schmickler erweiterte Methoden zur Komposition von wahrnehmungsspezifischen Eigenheiten im Klang und deren Spatialisierung. Seine Musik erscheint u.a. bei den Labels editions Mego, a-Musik und Mille Plateaux. Marcus Schmickler erhielt zahlreiche Preise, Auszeichnungen und Stipendien, z.B. von Ars Electronica, dem Land Nordrhein-Westfalen und kuratierte Festival-Programme z.B. in der Akademie der Künste Berlin und dem ZKM Karlsruhe.

Review Rheinische Post:

https://rp-online.de/kultur/u-bahnstation-heinrich-heine-allee-mit-neuer-soundinstallation_aid-39581137

Ralf Broeg | Treppauf, Treppab – Situated Now, Donna Haraway

9 BEET STRETCH by LEIF INGE

RALF BRÖG STUDIOS/SHOWROOMS UNLIMITED präsentieren

„9 Beet Stretch“ Leif Inges 24 Stunden Version von Beethovens 9. Symphonie

 

3SONICS_Auditorium, U-Bahn-Station Heinrich-Heine-Allee, Zugang Königsallee/Corneliusplatz

24/7 Klang-Installation, Montag 29. April – Sonntag 12. Mai 2019

 

Kunsthalle Düsseldorf

24 Stunden Konzert: Samstag 4. Mai 16:00 Uhr – Sonntag 5. Mai 16:00 Uhr

Der Eintritt ist frei

Bring your own: Kissen, Matte, Schlafsack, …

 

Mittels digitaler Technologie hat der norwegische Künstler Leif Inge Beethovens ikonisches Vermächtnis der 9. Sinfonie auf die Dauer von 24 Stunden gedehnt und das ohne die Tonhöhen der Klänge zu verändern.

(Der Einsatz der Granular Synthesis erlaubt es durch Zerlegung der Tonspur in kleinste Einheiten und Wiederaneinanderreihung dieser Einheiten Toninformationen in ihrer zeitlichen Ausdehnung zu verändern ohne die Frequenzen, also die Tonhöhen der Klänge zu modifizieren.)

Entstanden ist durch diese scheinbar simple Modifikation ein radikal neues und vollkommen eigenständiges Stück, dessen Erleben ein gleichermaßen unerwartetes wie völlig neuartiges Klangerlebnis ermöglicht. Durch die zeitliche Dehnung überschreiten die erhalten gebliebenen zeitlichen Proportionen den Horizont unserer Wahrnehmungsmöglichkeiten und wir tauchen in das reiche Innenleben und die mikroskopischen Interaktionen der Klänge, deren Dramatik der ursprünglichen melodischen Dramatik der beethovschen Sinfonie in nichts nachstehen.

„9BeetStretch“ zu hören lässt sich mit dem Blick durch ein Mikroskop vergleichen: Die modifizierte Aufnahme rückt winzigste Details in den Fokus und, was noch bedeutsamer ist, es verrückt unsere Wahrnehmungsregister und eröffnet völlig neue Ebenen der Betrachtung.“ (Beethoven’s Symphony No.9 von Alexander Rehding, Oxford University Press)

„Indem ich Beethoven’s Neunte dehne, dehne ich nicht einfach irgendein Musikstück, ich dehne Musikgeschichte.“ (Leif Inge)

Sehr gezielt hat Leif Inge Beethovens Neunte ausgewählt in dem Wissen um dessen monumentale kulturelle Bedeutung sowohl zu den Zeiten seiner Entstehung, als auch zu unseren Zeiten. So sprengte die Dauer von ca. 70 Minuten die üblichen Dimensionen der damaligen Zeit und gab wiederum unserer Zeit das Format der CD vor, deren Kapazität sich an der ausdrücklichen Vorgabe orientierte, die Neunte wiedergeben zu können.

Die Veranstaltung ist Teil einer fünfteiligen Reihe temporärer Klangarbeiten für das Auditorium, U-Bahnhof Heinrich-Heine-Allee, Düsseldorf, die durch großzügige Förderung der Kunstkommission Düsseldorf ermöglicht wird.

 

Mit freundlicher Unterstützung der Kunstkommission Düsseldorf

Besonderer Dank gilt: Dem gesamten Team der Kunsthalle Düsseldorf,

der Stadt Düsseldorf, der Rheinbahn AG, Der Gute Ton_Veranstaltungstechnik

 

Ralf Broeg | 9 BEET STRETCH by LEIF INGE

Station Heinrich-Heine-Allee, Wehrhahn-Linie, Düsseldorf

The U-Bahn station Heinrich-Heine-Allee on the Wehrhahn line features three visual and sculptural sound corridors by artist Ralf Brög. Photograph: Joerg Hempel

 

PRESS LINKS
www.theguardian.com
www.wz.de
www.welt.de

Ralf Broeg | Station Heinrich-Heine-Allee, Wehrhahn-Linie, Düsseldorf